Parodontologie

Ein gesundes Zahnfleisch und feste Zähne sind die Grundlage für Ihre Mundgesundheit. Die Parodontologie beschäftigt sich mit der Vorbeugung, der Behandlung und der Nachsorge von Zahnbetterkrankungen.

Die Parodontitis ist mittlerweile eine Volkskrankheit. So leiden über die Hälfte der 35- bis 44-Jährigen und 80% der 65-74-Jährigen an einer mittelschweren bzw. schweren Parodontalerkrankung [DMS IV 2005, Quelle IDZ: Januar 2013]. Nach dem 40. Lebensjahr ist die Parodontitis die häufigste Ursache für den Zahnverlust [Quelle: IDZ].

Bei Vorliegen einer Parodontalerkrankung ist das Risiko zur Entstehung eines Diabetes mellitus und von Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall signifikant erhöht. Durch die systematische Behandlung der Parodontitis und die regelmäßige Teilnahme an der Nachsorge (UPT) wurde das Risiko eines Herzinfarktes um 24% und das Risiko eines Schlaganfalls um 13% gesenkt  (DIE WELT, “Der Infarkt beginnt im Mund“).

Vor der Behandlung Nach der Behandlung

Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des zahnumgebenden Gewebes, des sogenannten Zahnhalteapparates (Parodontiums). Sie wird in der Regel durch Messung mit einer Parodontalsonde und Röntgenbildern festgestellt und - wie in der Abbildung - im Parodontalstatus dokumentiert.

Durch die Parodontalbehandlung wird das Gewebe um die Zahnwurzel herum in einen entzündungsfreien Zustand versetzt. Durch die Intensivreinigung der Zahnfleischtaschen unter lokaler Betäubung (geschlossene Behandlung) mit Schallscalern und Handinstrumenten wird die Anzahl der Bakterien in den Zahnfleischtaschen deutlich reduziert. Anschließend wird mit einer 0.2%igen Chlorhexidinlösung 2mal täglich für 2-3 Wochen gespült (full mouth desinfection).

Bei Zähnen mit einer stark fortgeschrittenen Parodontitis kann sich eventuell ein chirurgisches Vorgehen anschließen und parallel eine antibiotische Behandlung notwendig sein.

PA-Status_Ausschnitt

Die regelmäßige UPT, also die Professionelle Zahnreinigung alle 3-6 Monate nach einer Parodontalbehandlung, ist ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Erhalt parodontal geschädigter Zähne.

So konnten die Studien von Eickholz et al. und Pretzl et al. schon 2008 zeigen, dass Patienten mit einer Parodontalerkrankung über einen Zeitraum von 10 Jahren nur 2,3% ihrer Zähne verloren, wenn sie regelmäßig zur Nachsorge erschienen. Patienten, die das empfohlene Recallintervall nicht einhielten, hatten hingegen einen Zahnverlust von 12%, also einen um den Faktor 5,2mal höheren Zahnverlust [Eickholz et al. J Clin Periodontol 2008; 35: S. 165-174; Pretzl B et al. J Clin Periodontol 2008; 35: S. 175-182].

Entscheidend für den langfristigen Erfolg der Parodontaltherapie ist also das Einhalten des empfohlen Nachsorge-Intervalls (patientenabhängig zwischen zwei- und viermal jährlich).
Die UPT ist im Vergleich zu Zahnersatz überraschend billig!

Durch vom Zahnfleisch ausgehende Entzündungsprozesse tritt besonders bei aggressiven oder jahrelang unbehandelten Formen häufig ein fortgeschrittener Knochenabbau auf. Die GTR versucht durch Beinflussung des noch vorhandenen Gewebes eine Regeneration (Neubildung) der verlorenen Gewebes auslösen.